Moskenstraumen
Kunst und Zeitgeist

9. Januar 2011

In der dörflichen Gemeinschaft hörten Personen auf, andere zu sein, wohin gegen das Stadtleben die Zugehörigkeit von Personen und Gruppen zu Räumen und Institutionen fördere ohne darüber zur Einheit zu verschmelzen. Es existierten vielfältige, auch wechselnde Gemeinschaften, so dass jeder immer sich wieder in der Position des Zugehörigen und des Fremden befände. Für [Iris Marion] Young ist Differenz etwas Erotisches, weil es bedeutet, aus der eigenen Routine herausgezogen zu werden, das Neue, Fremde, Überraschende zu treffen und Interesse an Menschen zu entwickeln, die als anders erfahren werden. Die Erotik der Stadt entspringe aus der Ästhetik ihrer materiellen Existenz: aus Lichtern, Gebäuden und Architekturstilen, aus der Differenz zwischen den dort lebenden Menschen sowie aus der 'sozialen und räumlichen Unerschöpflichkeit'. Für Ash Amin und Nigel Thrift ist die Stadt schließlich ein Fokus und eine Produzentin von Erfahrung und Begierde. Nicht nur, dass die Stadt alle Sinne reize, sie schaffe unerwartete Kombinationen aus sinnlichen Erfahrungen und damit eine Vielfalt an Körpererfahrungen.
– Martina Löw: "Die Soziologie der Städte"

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