Hegel konzipierte seine Kunstphilosophie in einer Zeit, die ihre Künstler mit den allergrößten Erwartungen ehrte. Man erhoffte eine Poesie, die mit den Griechen würde wetteifern können, und gründete solche Hoffnung auf die schon erreichte Höhenlage poetischer Werke. Künstler haben nahezu ausnahmslos der Kunst zugetraut, die Einsichten der Menschheit in ihre Situation und ihren geschichtlichen Gang ins Werk zu bringen und das in einer Kompetenz zu tun, die mit Homer, mit Sophokles würde verglichen werden können. Die Philosophen der Jahrhundertwende, besonders Schelling haben sich diesem Urteil und dieser Hoffnung angeschlossen.– Dieter Henrich: "Fixpunkte" (2003)
Nicht so Hegel. Er ist der Tendenz in der Meinung seiner Zeit und seiner Freunde über die Perspektiven der Kunst schroff entgegengetreten und hat behauptet, daß es vorüber sei mit der Kunst als dem Ausdrucke der Wahrheit, als einem Medium der Einsicht des Menschen in die Grundzüge der Welt, aus der er kommt und in der er lebt.
Moskenstraumen
Kunst und Zeitgeist
16. Mai 2011
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